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Wenn du aus emotionalen Gründen isst, verwendest du Essen – meist unbewusst – dazu, bestimmte Gefühle nicht zu spüren. Sobald diese unerwünschten Gefühle in dir erscheinen, beginnst du zu essen. Deshalb wirst du sie vermutlich nicht spüren.

Ein weiterer Grund für emotionales Essen ist, dass du dir unbewusst Bedürfnisse mit Essen erfüllen willst. Auch diese Bedürfnisse werden dir nicht bekannt sein, weshalb du keine anderen Strategien als Essen verwenden kannst, um sie dir zu erfüllen. Sieh dir zu diesem Thema den Film Das 7-Sekunden-Phänomen an.

Emotionaler Hunger oder körperlicher Hunger?

Mit emotionalem Hunger nährst du deine Seele, mit körperlichem Hunger deinen Körper. Wie kannst du erkennen, wann du aus emotionalem Hunger oder aus körperlichem Hunger isst? Beim emotionalen Hunger isst du über den körperlichen Hunger hinaus, das bedeutet, du isst mehr als dein Körper braucht. Die Folge ist, du nimmst zu oder kannst zumindest nicht abnehmen.

Emotionalen Hunger erkennen

Ein erster wichtiger Hinweis auf emotionalen Hunger ist, dass du dich über ein Essen im Nachhinein ärgerst.

Anlass für den Ärger kann sein, dass du

  • viel zu viel gegessen hast,
  • du etwas gegessen hast, was du eigentlich nicht essen möchtest oder
  • vielleicht hast du heimlich gegessen? Auch hier kann es sich um emotionales Essen handeln.

Was kannst du tun, wenn du aus emotionalen Gründen isst?

Wenn du im Nachhinein bemerkst, dass du deine Seele statt deinen Körper genährt hast, brauchst du dich nicht dafür zu verurteilen. Essen ist noch eine wichtige Möglichkeit (vielleicht die einzige), um dir wichtige Bedürfnisse zu erfüllen. Mit diesen Ess-Situationen kannst du arbeiten! Die folgenden Schritte unterstützten dich darin, deine Bedürfnisse immer weniger mit Essen zu erfüllen:

  1. Finde heraus, welche Bedürfnisse es sind, die dich essen lassen.
  2. Überlege, welche Strategien dir diese Bedürfnisse besser erfüllen könnten als Essen.
  3. Erprobe diese Strategien und baue dein Repertoire an Strategien weiter aus!

Vielleicht denkst du jetzt:

Das ist ja leicht gesagt, wie soll ich das bloß umsetzen?

  1. Deine geheimen Bedürfnisse du dir mit Essen erfüllst, findest du mit der Entdecke-deinen-Schatz-Übung heraus. Hier bekommst du kostenlos die Schritt-für-Schritt-Anleitung für diese Übung.
  2. Erforsche diese geheimen Bedürfnisse! Damit du für dich effektive Strategien für die Bedürfniserfüllung finden kannst, ist es wichtig, diese Bedürfnisse kennenzulernen! Frage dich: Was bedeutet das Bedürfnis für dich? Schlage das Bedürfnis in einem Bedeutungswörterbuch nach! Recherchiere im Internet, befrage deine Freund:innen und die Menschen in deiner Umgebung zu dem Bedürfnis! Nimm das Bedürfnis einen Tag lang gedanklich mit in deinen Alltag! Wo ist es bereits erfüllt, wo ist es nicht erfüllt!
  3. Finde Strategien mit denen du dir dieses Bedürfnis ohne zu essen erfüllen kannst! Erstelle eine Liste! Anregungen zu möglichen Strategien kannst du in diesem Blog-Artikel finden: Mögliche Strategien für die Bedürfniserfüllung
  4. Sobald du Strategien für dich gefunden hast, probiere aus, ob sie für dich auch wirklich funktionieren.
  5. Wenn du Bedenken zu Strategien hast, du vielleicht glaubst, dass sie für dich nicht geeignet sind, überprüfe diese Bedenken mit The Work of Byron Katie.

Tipp: Führe die Entdecke-deinen-Schatz-Übung immer wieder durch! Verwende diesen Tracker, um dir alle gefundenen Bedürfnisse einzutragen. Gibt es Bedürfnisse, die immer wieder auftauchen? Sind es immer wieder neue Bedürfnisse, die du dir mit Essen erfüllst? Finde es hieraus.

Bleib am Ball! Solange du aus emotionalen Gründen isst, bist du noch nicht in der Lage, dich selber um die Erfüllung deiner Bedürfnisse zu kümmern!

Wenn du Begleitung und Unterstützung brauchst, melde dich zu einem Seminar an oder kaufe eines der Bücher von Selbstbestimmt Essen!