In diesem Artikel zeige ich, wie du einen Satz zum Thema Essen mit The Work überprüfen kannst.


Informationen zu The Work of Byron Katie erhältst du kostenlos hier: http://thework.com/sites/thework/deutsch/.
Wie du dich zur Work mit dem Handy begleiten, liest du hier.
Anregungen und Informationen zu The Work zum Thema Essen erhältst du über dieses Buch von Selbstbestimmt Essen: Juhu! Ich habe Süßigkeiten gegessen!.

Wenn du magst, kann folgendes Lied dich beim Lesen dieses Blog-Artikels begleiten. Denn: Deine Gedanken sind nur in deinem Kopf. Sie müssen nicht wahr sein!

(Andreas Bourani)

Was passiert, wenn wir unsere Gedanken unhinterfragt glauben?

Alle Gedanken, die wir unhinterfragt glauben, verfestigen sich in uns.

Der Vorgang ist folgender:

  • Du bist in einer Situation, in der du zu viel isst.
  • Der Gedanke “Ich bin einfach schrecklich!” taucht auf.
  • Du glaubst den Gedanken.
  • Dein Verstand findet automatisch viele Beispiele, die die “Wahrheit” dieses Gedankens bestätigen.

Beispiele:

  • Du schimpfst mit deinen Kindern … Dein Verstand sagt: Siehst du! Du bist einfach schrecklich!
  • Dir passiert auf der Arbeit ein Fehler … Dein Verstand sagt: Da siehst du es mal wieder – Du bist schrecklich!

Wenn dir einmal etwas gelingt, lässt sich dein Verstand nicht beirren. Er sagt: “Jetzt hast du mal was geschafft, aber das ist nur eine Ausnahme, in Wirklichkeit bist du schrecklich!”

Auf diese Weise verfestigt sich dieser Satz in dir.

Sobald du den Satz “Ich bin einfach schrecklich” mit The Work überprüfst, kann es dir gelingen aus diesem Teufelskreis auszusteigen!

So überprüfst du einen einzelnen Satz mit The Work!

In diesem Blog-Artikel erkläre ich Schritt für Schritt, wie du einen einzelnen Satz (zum Thema Essen) mit The Work prüfen kannst!

Mit The Work gelingt dir einen Blick über deinen eigenen Tellerrand! Mit The Work kommst du deinen inneren Wahrheiten auf die Spur!

 


The Work, das sind vier Fragen und die Umkehrungen:

1. Frage: Ist es wahr? (Antwort: Ja oder Nein, bei Nein gehe weiter zur Frage 3)
2. Frage: Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist? (Antwort: Ja oder Nein.)
3. Frage: Wie reagierst du, was passiert, wenn du diesen Gedanken glaubst?
4. Frage: Wer wärest du ohne den Gedanken?
5. Umkehrungen: Kehre den Gedanken um, finde jeweils drei Beispiele, wie die Umkehrung auch wahr sein könnte!


Das, was wir über uns, über die anderen und über unsere Art zu essen (rauchen oder trinken) glauben, kann einen erheblichen Einfluss auf unser Glück haben!

Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung kannst du den Prozess von The Work erleben. Mache einfach mit! Folge den Anweisungen!

The Work schriftlich durchführen

Ich empfehle die Work schriftlich durchzuführen. Durch das Aufschreiben verlangsamt sich das Denken. Die Handlung des Schreibens ermöglicht es dir konzentriert beim Thema zu bleiben. Die Gefahr, dass die Gedanken oder der Verstand abschweifen, verringert sich.

Wenn du möchtest, kannst du dir später deine Work noch einmal durchlesen. Auf diese Weise bekommen die Gedanken und der Prozess der Work erneut einen Eingang in dein Bewusstsein und in dein Unterbewusstsein.

Für das schriftliche Worken eines Satzes kannst du auch das „Untersuche-eine-Überzeugung“-Arbeitsblatt verwenden, das Byron Katie zur Verfügung stellt. Ich finde es angenehmer einfach auf einem leeren Blatt Papier zu arbeiten, da ich dort genügend Platz für meine Antworten habe und ich mir besser auswählen kann, welche Unterfragen ich nehmen möchte.
Das „Untersuche-eine-Überzeugung“-Arbeitsblatt findest du hier.

Probiere beides aus und entscheide selber, was für dich passt.

Das benötigest du!

Material: Ein Blatt Papier oder das „Untersuche-eine-Überzeugung“-Arbeitsblatt und einen Stift
Vorwissen: keines
Zeit: ca. eine Stunde
Ruhe: Sorge für dich. Setze dich an einen Ort, an dem du in Ruhe arbeiten kannst.

So findest du deinen Glaubenssatz

Vielleicht verfügst du bereits über einen Satz, den du überprüfen möchten. Glückwunsch! Du kannst diesen Abschnitt überspringen!

Wenn nicht, gibt es folgende Möglichkeiten einen Satz zum Thema Essen zu finden:

  • Suche in der Vergangenheit eine Ess-Situation, über die du sich im Nachhinein oder auch schon währenddessen geärgert hast. Schreibe diese Ess-Situation auf.Beispiel: Heute nach der Arbeit, ich war müde, hatte keine Lust mir etwas zu kochen, da habe ich sechs Schoko-Riegel gegessen. Versetze dich in die Ess-Situation und überlege: Was hast du geglaubt, woraufhin du so gegessen hast? Beispiel: Jetzt brauche ich Süßigkeiten. Das (Essen) habe ich mir verdient.
  • Suche in der Vergangenheit eine Ess-Situation. Überlege: In welchem Moment dieser Ess-Situation warst du am unglücklichsten? Versetze dich mental in diesen Moment. Überlege, was hast du in diesem Moment über dich selber, über deine Art zu essen, über die anderen oder über die Welt geglaubt? Beispiel:Ich schaffe es nicht. Ich bin eben undiszipliniert. Dünne Menschen haben es gut!
  • Schreibe  alles auf, was du über Dicke oder über Dünne glaubst.Beispiel: Dicke können keine schicke Mode finden. Dicke sind undiszipliniert. Dünne haben es einfach. Dünne brauchen sich nicht einschränken. Dünne werden bevorzugt. Ich will, dass Dünne mal sehen, wie es ist, dick zu sein. Dünne sollten nicht auf mich herabsehen.
  • Überlege zur selben Situation, was du jetzt über diese Situation, über deine Art zu essen oder über dich selber glaubst. Beispiel: Ich hätte nicht so viel essen sollen. Ich war undiszipliniert. So schaffe ich es nie, schlanker zu werden.

Ein Glaubenssatz, ein Thema!

Wenn dein Glaubenssatz zu viele Themen enthält, hindert das deinen Verstand daran, sich zu fokussieren.

Beispiel: Du hast folgenden Glaubenssatz gefunden:

Ich bin undiszipliniert und mir wird es nie gelingen, abzunehmen.

In diesem Satz sind zwei Themen enthalten: “Ich bin undiszipliniert” und “Mir wird es nie gelingen, abzunehmen”.

Deinem Verstand wird es nicht gelingen, sich auf beide Themen gleichzeitig zu konzentrieren. Wenn du diesen Satz dennoch workst, werden die Antworten unklar. Dein Verstand hat nur die Möglichkeit, in seinen Antworten “schwammig” zu werden: Mal beantwortet er eine Frage zu dem einen Thema und mal zu dem anderen Thema.

Vielleicht beginnt dein Verstand mit dir zu diskutieren: Für das Undiszipliniert-Sein ist die Antwort eher ‘Ja’ und für das Niemals-Abnehmen ist die Antwort eher ‘Nein’. Du beginnst zu schwimmen! So bekommst du auf die Fragen der Work keine klaren Antworten!

Lösung: Mache aus dem einen Glaubenssatz zwei Glaubenssätze!

Aus “Ich bin undiszipliniert und mir wird es nie gelingen abzunehmen” entstehen die Glaubenssätze: “Ich bin undiszipliniert” und “Mir wird es nie gelingen abzunehmen”. Beide Sätze kannst du nun einzeln mit the Work überprüfen.

Darum ist es wichtig, die Situation zu finden, in der du den Gedanken geglaubt hast!

Für den Prozess der Work ist es wichtig, dass du deinen Gedanken genau für die Situation, in der du ihn geglaubt hast, überprüfst!

Das bedeutet:

Für jede Frage der Work begibst du dich mental in die Situation, in der du den Gedanken geglaubt hast. Dieses Eintauchen in die Situation unterstützt dich darin, dich auf den Gedanken zu fokussieren.

Ohne die Situation, beginnt dein Verstand zu schwimmen. Plötzlich findet er viele Situationen, in denen du diesen Gedanken nicht geglaubt hast. Dein Verstand beginnt dir Geschichten zu erzählen! Er sagt: Der Satz ist nicht so wichtig. Im Grunde glaubst du den Satz fast nie, eigentlich gar nicht. Andere glauben viel schlimmere Gedanken. Ich habe noch schlimmere Gedanken, die ich eigentlich überprüfen sollte …

Diese Einwände deines Verstandes hindern dich daran, den eigentlichen Satz mit The Work überprüfen zu können. Anstatt den Satz zu worken, überlegst du, ob es wirklich der richtige Satz ist. Damit verlässt du den Prozess der Work!

Für diese Momente ist es wichtig, eine Situation zu haben, in der du den Satz geglaubt hast. Diese Situation kann den Bruchteil einer Sekunde lang gedauert haben.

Wenn du den Moment, die Situation kennst, in dem du den Satz geglaubt hast, kannst du genau für diesen Moment, für diese Situation in den Prozess der Work eintauchen. So ist es dir möglich, diesen Gedanken fokussiert zu überprüfen!

Situation finden, notieren und vergegenwärtigen

Wenn du bereits eine Situation zu dem Satz hast, schreibe diesen unter den Glaubenssatz auf dein Blatt Papier. Sei genau!

Notiere:

  • Wo warst du?
  • Welche Personen waren anwesend? Warst du alleine?
  • Was hast du getan?
  • Was hast du gesagt?
  • Was ist genau der Moment, in dem du den Satz geglaubt hast?

Falls du dir noch nicht über eine bestimmte Situation im Klaren bist, gehe weiter und finde eine Situation in deiner Vergangenheit, in der du diesen Satz geglaubt hast. Überlege, wann, wo und eventuell in wessen Gesellschaft du dich in diesem Moment befunden hast. Versuche den Moment zu finden, in dem du diesen Gedanken geglaubt hast! Notiere diese Situation auf dem Blatt Papier.

Beispiel: Gestern im Wohnzimmer, mein Mann war dabei. Wir sahen fern, er holte eine Tafel Schokolade und bot mir ein Stück an, obwohl er genau weiß, dass ich gerade auf Süßigkeiten verzichten will! Schon als er mit der Schokolade in der Hand wieder ins Wohnzimmer kam, hatte ich den Gedanken: Er sollte mich nicht zum Essen verführen!

So gelingt es dir, dich vollkommen auf den zu überprüfenden Satz zu konzentrieren!

Wenn du einen Satz überprüfst, wiederhole vor jeder Frage den Satz, den du überprüfen möchtest. So ist er dir stets präsent.
Dieser Satz darf niemals verändert vorgelesen oder wiederholt werden.
Sollte auch nur ein Wort in dem Satz verändert sein, verwirrt das deinen Verstand: Der Verstand bemerkt die Veränderung, ist irritiert, beginnt über den Satz nachzudenken … Und schon bist du von der Überprüfung abgelenkt und aus der Work ausgestiegen.

Nimm dir nach jeder Frage Zeit, Raum und Ruhe! Horche in dein Inneres! Sei radikal ehrlich mit dir selber! Beobachte, welche Antworten in deinem Innern auftauchen! Alle Antworten sind richtige Antworten! Höre nicht auf deinen Verstand, der dich zensieren und zurecht weisen möchte.

Juhu! Die Überprüfung beginnt!

Schreibe deinen Glaubenssatz auf ein Blatt Papier und unterstreiche ihn.

Mein Beispiel: Ich halte es nicht aus, hungrig zu sein.

The Work ist Meditation!

Damit The Work für dich eine Meditation sein kann, beachte bitte folgende Anregungen:

  • Komme zur Ruhe.
  • Begib dich in die Stille.
  • Horche in dein Inneres.
  • Nimm dir Zeit.
  • Warte auf die Antwort, die in dir auftaucht.
  • Jede Antwort ist richtig! Es gibt keine falschen Antworten!
  • Ignoriere deinen Verstand! Vielleicht will er dir erzählen, dass mit dir oder deinen Antworten etwas nicht stimmt!

Starte die Überprüfung!

Die erste Frage der Work: Ist das wahr?

Gehe folgendermaßen vor:

  • Schreibe die erste Frage der Work auf das Blatt Papier:1. Ist das wahr?
  • Lies deinen Gedanken und gehe mental genau zu dem Moment zurück, in dem du den Gedanken geglaubt hast. Schließe, wenn du magst, die Augen. Horche in dein Inneres und nimm wahr, welche Antwort in dir aufsteigt. Überlege genau für den Moment, in dem du dich befunden hast, als du den Gedanken geglaubt hast, ist der Gedanke – genau für diesen Moment – wahr oder nicht? Antworte mit „Ja“ oder „Nein“! Verzichte auf Erklärungen! Diese führen dazu, dass dein Verstand mit dir zu diskutieren beginnt. Für den Prozess ist es egal, ob deine Antwort „Ja“ oder „Nein“ ist. Diese Frage ist dein erster Schritt zu deiner inneren Wahrheit. Achte nicht auf den Verstand, der sich einmischen und darüber bestimmen will, was die richtige Antwort ist! Du kannst die Frage nicht falsch beantworten!
  • Schreibe deine Antwort hinter die erste Frage.
  • Wenn du mit „Ja“ geantwortet hast, gehe zur zweiten Frage der Work. Lautet die Antwort „Nein“, gehe weiter zur dritten Frage der Work. Gehe zum Abschnitt „Die dritte Frage der Work beantworten“.

Die zweite Frage der Work: Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist?

Diese Frage beantwortest du nur, wenn du bei der ersten Frage mit Ja geantwortet hast. Wenn du die erste Frage mit Nein beantwortet haben, gehe weiter zur dritten Frage.

Gehe folgendermaßen vor:

  • Schreibe die zweite Frage der Work auf das Blatt Papier:2. Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist?
  • Lies deinen Gedanken. Gehe innerlich zu dem Moment zurück, in dem du den Gedanken geglaubt hast. Horche in dich. Lasse dir Zeit. Nimm wahr, welche Antwort in deinem Innern auftaucht. Wieder hast du nur „Ja“ und „Nein“ als mögliche Antwort. Auch bei dieser Frage ist es völlig egal, wie deine Antwort lautet. Achte nicht auf deinen Verstand, der sich einmischen und darüber bestimmen will, was die richtige Antwort ist! Du kannst die Frage nicht falsch beantworten. Verzichte auf jegliche Erklärung zu deiner Antwort!
    Tipp: Wenn ich schriftlich worke, unterstützt es mich, wenn ich die Fragen mit „ich“ formuliere, also: Wie reagiere ich, was passiert, wenn ich diesen Gedanken glaube? Vielleicht ist das für dich auch passender? In dieser Anleitung werde ich weiterhin die Du-Form verwenden.
  • Schreibe deine Antwort hinter die zweite Frage der Work.

Die dritte Frage der Work: Wie reagierst du, was passiert, wenn du das glaubst?

Die dritte Frage formuliert du frei. Wenn du magst, kannst du die Unterfragen verwenden.

Gehe folgendermaßen vor:

  • Schreibe die dritte Frage der Work auf dein Blatt Papier: 3. Wie reagierst du, was passiert, wenn du diesen Gedanken glaubst?
  • Für die Beantwortung dieser Frage gibt es keine Vorgaben, sie kann frei beantwortet werden.
  • Lies deinen Satz und gehe mental in den Moment zurück, in dem du den Gedanken geglaubt hast.
  • Beantworte schriftlich die dritte Frage. Achte darauf, dass du nur auf die Frage antwortest und nicht abschweifst. Schreibe ohne Zensur alles aus, das dir einfällt. Beispiel: Ich bekomme Angst, mir geht es schrecklich, ich hasse meinen Mann, ich könnte kotzen.

Die Unterfragen zur dritten Frage der Work beantworten:

  • Wenn du alle Antworten zur dritten Frage aufgeschrieben hast, kannst zusätzlich die Unterfragen beantworten. Gerade für das Worken zum Thema Essen und für Anfängerinnen mit The Work sind die Unterfragen unterstützend. Finde heraus, wie es für dich am besten funktioniert.
  • Blicke in die Liste der Unterfragen. Du kannst alle Unterfragen nacheinander verwenden (so habe ich es am Anfang gemacht) oder gezielt Unterfragen aussuchen, die dir besonders geeignet erscheinen oder die dich ansprechen.
  • Schreibe die Unterfrage auf dein Blatt Papier, lies deinen Gedanken und notiere dir die Antwort. Beispiel: Glaubenssatz: Er sollte mich nicht zum Essen verführen. Unterfrage: Welche Gefühle tauchen auf, wenn du den Gedanken glaubst? Antwort: Angst, Wut, Trauer, Hilflosigkeit.
  • Verfahre auf diese Weise mit allen Unterfragen, die du verwenden möchtest.

Die vierte Frage der Work: Wer oder was wärest du ohne diesen Gedanken?

Gehe folgendermaßen vor:

  • Schreibe die vierte Frage der Work auf dein Blatt Papier: 4. Wer (oder was) wärest du ohne den Gedanken?
  • Nimm dir Zeit, dir die Situation vorzustellen, so wie sie war. In meinem Beispiel ist es folgende Situation: Gestern im Wohnzimmer, mein Mann war dabei. Wir sahen fern, er holte eine Tafel Schokolade und bot mir ein Stück an, obwohl er genau weiß, dass ich gerade auf Süßigkeiten verzichten will! Schon als er mit der Schokolade in der Hand wieder ins Wohnzimmer kam, hatte ich den Gedanken: Er sollte mich nicht zum Essen verführen!. Die Situation bleibt vollkommen gleich! Nur: Du hast den Gedanken nicht mehr. Es ist ein Gedankenexperiment: Stelle dir vor, wer oder was du wärest, in dieser Situation ohne den Gedanken (in meinem Beispiel: Er sollte mich nicht zum Essen verführen.). Lies deinen Gedanken, schließe, wenn du magst die Augen, und horche in dein Inneres. Welche Antwort taucht auf? Schreibe alle Antworten auf dein Blatt Papier. Beispiel: Ohne den Gedanken könnte ich meinem Mann zuhören, ich könnte hören, was er sagt, ich wäre in der Lage über seine Idee nachzudenken. Ich könnte mich dafür oder dagegen entscheiden. Ich hätte keine Angst und wäre frei und offen. Tipp: Falls es dir schwer fällt, die Situation ohne den Gedanken zu sehen, stelle dir folgendes vor: Eine Fee oder ein anderes Wesen kommt und zaubert den Gedanken weg, so dass der Gedanke nicht mehr existiert.

Die Umkehrungen finden

Nachdem du die vierte Frage beantwortet hast, findest du die Umkehrungen zu deinem Satz!

Folgenden Umkehrungen sind möglich:
Ursprungsgedanke: „Er sollte mich nicht zum Essen verführen.“
Ins Gegenteil: „Er sollte mich zum Essen verführen.“
Zu sich selber: „Ich sollte mich nicht zum Essen verführen.“
Zur anderen Person: „Ich sollte ihn nicht zum Essen verführen.“

Einen Überblick über alle möglichen Umkehrungen findest du in der Umkehr-Fibel.

Die Reihenfolge der Umkehrungen sind willkürlich. Nimm die, die dir spontan in den Sinn kommt.

  • Schreibe deinen Ursprungssatz erneut auf.
  • Schreibe dann die möglichen Umkehrungen auf.
  • Überlege zu jeder Umkehrung die folgende Frage: „Ist die Umkehrung in der Situation genauso wahr oder vielleicht sogar wahrer als der Ursprungssatz?“ Lasse dabei die Umkehrung in deinem Inneren wirken und sei ehrlich mit sich selber. Es geht um deine Freiheit! Beispiel: Ja, die Umkehrung „Ich sollte mich nicht zum Essen verführen.“ ist genauso wahr wie die Ursprungsformulierung.

Beispiele für die Umkehrungen finden

Finde nun für jede Umkehrung drei Beispiele, wie die Umkehrung wahr sein könnte. (Wir versuchen immer drei Beispiele zu finden. Wenn du weniger als drei findest, mach dir keine Sorgen, oft fallen einem später weitere Beispiele ein.) Das Finden der Beispiele ist in der Work eine große Herausforderung. Sei nicht entmutigt, wenn du hier zunächst Schwierigkeiten hast.

Gehe folgendermaßen vor:

  • Suche die Beispiele zunächst genau für den Moment deiner Situation, in dem du den Ursprungsgedanken geglaubt hast. Wenn du für den Moment keine weiteren Beispiele findest, gehe in eine andere Situation deines Lebens, um ein Beispiel zu finden. Drei Beispiele für meinen Beispiel-Satz: Die Umkehrung ‘Ich sollte mich nicht zum Essen verführen’ ist wahr, weil ich damit in meinen Angelegenheiten bin. Die Umkehrung ‘Ich sollte mich nicht zum Essen verführen’ ist wahr, weil ich tatsächlich keine Schokolade gegessen haben. Die Umkehrung ‘Ich sollte mich nicht zum Essen verführen’ ist wahr, weil nicht die Schokolade genommen habe und ich sie mir selber nicht angeboten hatte.
  • Suche für jede deiner Umkehrung drei Beispiele und notiere diese auf deinem Blatt Papier.
  • Wenn du magst, überlege dir, welche der Umkehrungen für dich die wichtigste ist, welche dir am meisten zusagt. Nimm diese Umkehrung 24 Stunden in deinen Alltag mit und beobachte, wie sie wahr ist.

Gehe genauso für jeden Satz vor, den du zum Thema „Essen“ worken möchten.

Eine Beispiel-Work findest du hier: Zu Topmodels brauche ich Süßigkeiten!


Weitere Anregungen aus dem Selbstbestimmt Essen System erhältst du über die Bücher von Selbstbestimmt Essen.

Komm in die kostenlose Selbstbestimmt Essen Gruppe! Hier erhältst du Unterstützung, bekommst Anregungen und erfährst, wenn kostenlose und kostenpflichtige Workshops angeboten werden.