Als mir klar wurde, dass es beim Essen nicht um Disziplin, sondern um Bedürfnisse und Glaubenssätze geht, begann ich über die „Entdecke-Deinen-Schatz-Übung die Bedürfnisse zu ergründen, die ich mir mit meiner Art zu essen erfüllte.

Allmähliche Veränderungen

Jedes Mal, wenn ich mit dem, was oder wie ich gegessen hatte, unzufrieden war, führte ich die Entdecke-deinen-Schatz-Übung durch. Die Gefühle und Bedürfnisse, die ich mit Hilfe der Übung fand, schrieb ich mir auf. So entstand nach und nach eine Art Gefühls-und-Bedürfnis-Tagebuch.

Nach einer Weile wurde mir klar, dass ich aß, um Angst nicht zu spüren. Mit dem Essen erfüllte ich mir also das Bedürfnis nach Sicherheit und Schutz.

Zunächst wurde mir meine Angst erst mehrere Stunden nach dem Essen bewusst. Dann erforschte ich, was mir in meinem Leben gerade Angst machen könnte. Sobald ich das gefunden hatte, suchte ich nach Lösungen und führte sie aus. So fand ich Strategien, die mir die Bedürfnisse Sicherheit und Schutzerfüllten. Durch das Handeln ermöglichte ich es mir, neue Erfahrungen zu machen.

Erst ab dem Zeitpunkt, an dem mir meine Angst bewusst wurde, war ich in der Lage, nach diesen Strategien zu suchen.
Solange ich Süßigkeiten aß, ohne herauszufinden, welche Bedürfnisse sich hinter diese Strategie des Süßigkeiten-Essens verbargen, konnte ich mir keine Sicherheit und keinen Schutz geben.

Ich wusste ja noch nicht einmal, dass ich Schutz und Sicherheit brauchte!

Die Erkenntnis oder Erinnerung daran, dass ich Angst haben könnte, wenn ich esse, rückte zeitlich immer näher an den Zeitpunkt der Ess-Situation heran. Zunächst kam die Idee erst am nächsten Tag, dann wenige Stunden nach dem Essen, dann kurz nach dem Essen …

Zum Schluss saß ich auf meinem Sofa, Süßigkeiten und wusste, dass ich gerade Angst haben musste, da ich ja Süßigkeiten aß. Spüren konnte ich die Angst nicht. Noch unterdrückten die Süßigkeiten das Angst-Gefühl.

Wieder überlegte ich, was mir gerade in meinem Leben Angst machen könnte, sobald ich es gefunden hatte, suchte ich nach einer Lösung für das, was mir Angst machte.

Wenn ich diese Lösung gefunden hatte und diese umsetzte, konnte ich mich wieder sicher fühlen.

Irgendwann spürte ich die Angst, während ich Süßigkeiten aß.

Bis ich schließlich die Angst spürte und keine Süßigkeiten mehr brauchte, um sie zu vertreiben.

Durch mein ständiges Üben hatte ich alternative Wege (als Süßigkeiten essen) gefunden, wie ich mit meiner Angst umgehen kann. Ab dem Zeitpunkt durfte die Angst da sein (,weil ich Ideen hatte, was ich tun kann).

Vertiefung mit The Work

Zusätzlich zur „Entdecke-deinen-Schatz“-Übung habe ich meine Glaubenssätze zum Thema „Essen“ mit The Work überprüft. Die Idee, dass Süßigkeiten mir helfen, wenn ich Angst habe, war bei mir so fest in meinem Unterbewusstsein verankert, dass es für mich nicht reichte, das Bedürfnis nach Sicherheit gefunden zu haben.

Deshalb begann ich alles, was ich über mich selber (in Bezug auf Essen), über Essen, über Diäten oder Essenspläne, über andere und die Welt glaubte, aufzuschreiben und mit The Work zu prüfen.

Lesen Sie hierzu die folgenden Blog-Artikel: The Work Schritt für Schritt und Zu Topmodels brauche ich Süßigkeiten.
Ausführliche Informationen finden Sie in diesem E-Book: “Lieben was du isst! Glaubenssätze zum Thema Essen für The Work of Byron Katie”

Schließlich im März, 2013 …

Im März 2013 stellte ich, dass ich keine Süßigkeiten und keinen Zucker mehr aß, ohne, dass ich dazu bewusst eine Entscheidung getroffen hatte, ohne Disziplin oder Druck.

Selbst als ich im April 2013 die Diagnose Brustkrebs hatte, brauchte ich nicht auf Süßigkeiten zurückgreifen. Ich hatte Angst und selbst in dieser schwierigen Situation durfte die Angst da sein! Inzwischen schätzte ich die Angst als wertvolles Gefühl. Dieses wichtige Gefühl weist mich auf das hin, was ich brauche! Die Angst zeigt mir, welche meiner Bedürfnisse nicht erfüllt sind.

Nur, wenn ich weiß, was mir fehlt, kann ich mir selber helfen.

Erst wenn die Angst da sein darf und ich sie fühle, kann ich mir Sicherheit geben! Auf diese Weise konnte ich offen mit der Krankheit umgehen.

  • Durch die Entdecke-deinen-Schatz-Übung sind mir die Bedürfnisse bewusst geworden, die ich mir mit Essen erfülle.
  • Mit The Work habe ich das, was ich über Essen glaubte, überprüft. Durch die Überprüfung veränderte sich, was in meinem Unterbewusstsein über das Thema „Essen“ gespeichert war.

Wie Freud schon sagte:

Der Mensch ist nicht Herr im eigenen Haus! (Sigmund Freud)

Das Unterbewusstsein nicht unser Bewusstsein entscheidet was mir tun. Diese Entscheidungen fällt das Unterbewusstsein auf Basis der Ideen, die in ihm gespeichert sind.

Wenn wir also mit den Selbstbestimmt Essen Übungen das ändern, was in unserem Unterbewusstsein gespeichert ist, ändern sich auch die Entscheidungen, die das Unterbewusstsein trifft und automatisch unser Handeln.

Bei mir war es so, dass mein Unterbewusstsein durch das Selbstbestimmt-Essen-Training nicht mehr die Idee enthielt, dass Süßigkeiten mir bei Angst helfen. Durch die Überprüfung mit The Work und durch die Strategien, die ich über die „Entdecke-deinen-Schatz“-Übung gefunden hatte, waren andere Ideen über „Essen“ und „Angst“ in meinem Unterbewusstsein gelangt und wurden dort gespeichert. Auf Basis dieser neuen Ideen trifft mein Unterbewusstsein nun andere, effektivere Entscheidungen.

Wenn ich heute Angst habe, esse ich keine Süßigkeiten, ich nehme das Gefühl ernst und suche einen Weg, wie ich mich sicher fühlen kann.

Auf diese Weise lebe ich ein erfüllteres Leben.

Lesen Sie auch: Wie ich von meinem Selbstbestimmt Essen Weg abgekommen bin …

Neugierig geworden? Weitere Informationen erhalten Sie hier im Blog und über die folgenden E-Books: “Essen: Bedürfniserfüllung mit Schönheitsfehlern” und “Seelenhüter und innerer Richter”.