Dies ist eine Beispiel-Work zu dem Satz: “Er ist zu dick.“ (oder “Sie ist zu dick.”). In dieser Work zeige ich Ihnen, wie ich den Satz mit The Work überprüft habe.

Diese Beispiel-Work passt sehr gut zu dem Blog-Artikel “Und dann isst sie Sahnetorte …“.

Sie können Ihre eigenen Antworten finden, hierbei können Sie sich gerne von meinen Antworten inspirieren lassen. Lesen Sie die Beispiel-Work und notieren Sie sich Ihre eigenen Antworten auf einem Blatt Papier.

So funktioniert The Work

Für die Überprüfung brauchen wir einen Satz und eine Situation, in der wir diesen Satz geglaubt haben.

Situation finden

Der Satz, den wir mit The Work überprüfen möchten, lautet:

Er ist zu dick. Sie ist zu dick.

In meiner Situation gab es einen dicken Mann, daher habe ich die Work zu “Er ist zu dick.” gemacht. Wenn es in Ihrer Situation eine Frau gibt, dann überprüfen Sie den Satz “Sie ist zu dick.”.

In welcher Situation haben Sie diesen Satz geglaubt? Schreiben Sie diese Situation in Stichworten auf. So ist Ihnen die Situation während The Work präsent.
Beantworten Sie die Fragen von The Work immer in Bezug auf diese Situation. Auf diese Weise kann sich Ihr Verstand fokussieren. Ohne Fokus kann es sein, dass der Verstand beginnt mit Ihnen zu diskutieren. Über diese Diskussion hören Sie vielleicht auf The Work zu machen.

Was ist The Work?

The Work, das sind vier Fragen und die Umkehrungen.

Mit den vier Fragen überprüfen wir, ob der Satz, den wir glauben und der stressig ist, wahr ist und welche Auswirkungen es hat, wenn wir den Satz glauben und wenn wir den Satz nicht mehr glauben.

Die Fragen lauten:

  1. Ist das wahr? (Antwort: Ja oder Nein, bei Nein wird die zweite Frage übersprungen)
  2. Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist? (Antwort: Ja oder Nein).
  3. Wie reagierst du, was passiert, wenn du diesen Gedanken glaubst? (freie Antwort).
  4. Wer oder was wärest du ohne diesen Gedanken? (freie Antwort).

Dann kommen die Umkehrungen mit den Beispielen. Die Umkehrungen bieten die Möglichkeit zum Perspektiv-Wechsel.

The Work, das ist Meditation.

Nehmen Sie sich Zeit für die Antwort. Horchen Sie in Ihr Inneres: Welche Antwort steigt in Ihnen auf?
Bemerken Sie Ihren Verstand, der die Antwort vielleicht abwertet.
Nehmen Sie Ihre Antwort ernst.
Nehmen Sie sich ernst.

Üben Sie sich in radikaler Ehrlichkeit Ihnen selbst gegenüber!

Überprüfung mit The Work

In der folgenden Work stammen alle Antworten von mir. Finden Sie gerne Ihre eigenen Antworten.

Die vier Fragen

Erste Frage: “Er/Sie ist zu dick.“ In der Situation! Ist das wahr? (“Ja” oder “Nein” sind möglich, bei “Nein” überspringen Sie die zweite Frage.)
Meine Antwort lautet “Ja”.

Zweite Frage: “Er/Sie ist zu dick.“ Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist? (“Ja” oder “Nein” sind möglich.)
Meine Antwort lautet “Ja”.

Dritte Frage: “Er/Sie ist zu dick.“ Wie reagierst du, was geschieht, wenn du diesen Gedanken glaubst?
Meine Antwort lautet: “Ich bin gestresst, mir schnürt sich der Hals zu. Ich spüre Druck. Ich verurteile ihn. Fühle mich unwohl Ich bin nicht in meinen Angelegenheiten, ich bin in den Angelegenheiten Gottes. Ich fühle mich überheblich. Ich habe unglaubliche Angst. Ich bin beunruhigt. Meine Wangen sind angespannt.
Ich muss die ganze Zeit hingucken. Gleichzeitig ist mir das peinlich. Ich starre, wenn ich glaube, die Person bemerkt es nicht. Ich denke über Situationen nach, in denen es für die Person schwierig ist, ich überlege, ob sie ins Kino gehen kann oder ob sie in einen Stuhl mit Armlehnen passt.
Ich denke darüber nach, wie es passieren kann, dass jemand so dick ist. Ich stelle mir vor, wie es sich anfühlen würde, wenn ich in seinem Körper wäre.
Ich bin super gestresst, ich bin nicht mit mir in Kontakt, ich kann nicht dafür sorgen, dass es mir gut geht. Ich sehe ihn beinahe als eine andere Spezies, weil ich mir so schwer vorstellen kann, wie man so dick sein kann. Ich überlege, ob er Kinder hat. Ob er eine Frau hat. Ob er Freunde hat.
Völlig beknackt, welche Gedanken ich mir über ihn mache. Gleichzeitig schäme ich mich für meine ganzen Urteile und Überlegungen. Ich habe Angst, dass er mich bei meinen Überlegungen ertappt.”

Vierte Frage: “Er/Sie ist zu dick.“ Wer oder was wärest du ohne diesen Gedanken?
Meine Antwort lautet: “Ich würde einfach nur den Menschen sehen. Sehr entspannend.
Ich überlege, wie weich und wunderbar sich dieser Körper anfühlen könnte.
Ich betrachte ihn als Geschöpf Gottes.
Ich bin im Hier und Jetzt, ich bin in meinen Angelegenheiten.
Meine Wangen entspannen sich.
Ich bin wirklich an ihm interessiert, ich möchte ihn kennenlernen, mich mit ihm unterhalten. Ich höre auf, mir Geschichten über ihn auszudenken.
Ich bin ruhig, ich ruhe in mir.
Er ist, wie er ist, ich bin, wie ich bin und ich habe keine Ahnung was für wen, warum wichtig und richtig ist.
Ich lebe einfach mein Leben. Ich habe keine Ahnung, wie wichtig es für ihn ist, so zu sein, wie er ist. Oder wie wichtig es für mich ist, so zu sein, wie ich bin.
Ich vertraue Gott, er macht keinen Fehler, in seiner Schöpfung hat alles einen Sinn.”

Die Umkehrungen

Erste Umkehrung: “Er/Sie ist zu dünn.“ Könnte diese Umkehrung genauso wahr sein, wie der Ursprungsgedanke oder vielleicht sogar wahrer? Finde drei Beispiele!
Meine Antwort lautet: “Das ist echt schwer hier Beispiele zu finden. Ich denke, weil ich zu sehr in meinem Denken verhaftet bin, es gelingt mir nicht gut genug, um die Ecke zu denken. Ich habe richtig einen Knoten im Gehirn …”

(Anmerkung: Gerade bei diesen Works zu Übergewicht, Essen, Abnehmen und so weiter mache ich immer wieder die Erfahrung, dass ich keine Antwort habe. Es macht dennoch Sinn mit der Work einfach fortzufahren, denn bei jeder Work verändert sich ein kleines bisschen dessen, was ich über mich, die anderen und die Welt glaube, und so ist es auch in dieser Work …)

Zweite Umkehrung: “Er/Sie ist nicht zu dick.“ Könnte diese Umkehrung genauso wahr sein, wie der Ursprungsgedanke oder vielleicht sogar wahrer? Finde drei Beispiele!
Meine Antwort lautet: “So wie er jetzt ist, ist er richtig, nicht zu dick und nicht zu dünn, er ist genau, wie er in diesem Moment sein soll. Er ist nicht zu dick, als dass er gehen kann.
Er ist nicht zu dick: Er kann am Leben teilhaben. Ich habe eine Idee davon, was zu dick ist, das hat nichts mit ihm zu tun. Ich kenne ihn nicht, kann sein, dass er genauso, wie er jetzt ist, glücklich ist.
Vielleicht hat er eine schlimme Krankheit, bei der man in der Gefahr ist, stark abzunehmen, dann wäre er dafür nicht zu dick, dann hätte er dafür tolle Reserven (das war bei meiner Mutter so).”

Dritte Umkehrung: „Ich bin zu dick.“ Könnte diese Umkehrung genauso wahr sein, wie der Ursprungsgedanke oder vielleicht sogar wahrer? Finde drei Beispiele!
Meine Antwort lautet: “Ich wiege mehr als ich möchte, daher stimmt es für mich.
Ich bin auch zu dick, weil ich so dick auftrage in Bezug auf diesen Menschen, ich übertreibe völlig. Meine ganzen Gedanken und Geschichten haben so eine Schwere, das drückt mich runter.
Ich benutze den anderen nur, um von mir abzulenken, in seiner Gegenwart kann ich denken, dass es bei mir ja nicht so schlimm ist, dabei übersehe ich, dass ich für mein Empfinden zu dick bin. Ich lenke mich von mir ab. Ich scheue mich dadurch vor der Verantwortung für mich selber.
Es gibt kein zu dick oder zu dünn, das sind alles nur meine Ideen und wenn ich jemanden treffe, der für meine Vorstellung zu dick ist, dann verwende ich das, um meine Geschichten über Dicksein und Dünnsein zu verstärken. Damit verstricke ich mich erst recht in dieses Thema, anstatt das Leben egal, wie es ist und wie es auftritt, als etwas Wundervolles zu sehen. Durch diese Geschichten schaffe ich es nicht, alles als ein “ist” zu sehen, das nicht bewertet werden muss.
Alles ist einfach nur so, wie es ist, da gibt es kein Positiv und kein Negativ. Das fühlt sich schön an.”

Vierte Umkehrung: „In meinem Denken ist er/sie zu dick.“ Könnte diese Umkehrung genauso wahr sein, wie der Ursprungsgedanke oder vielleicht sogar wahrer? Finde drei Beispiele!
Meine Antwort lautet: “Es sind nur meine Geschichten und ich maße mir an, bestimmen zu können, was richtig und was falsch ist oder was, wie sein sollte oder nicht sein sollte. Ich tue so, als stünde ich über Gott, wie anmaßend. Diese Work führt mich zu einem Annehmen dessen was ist. Das macht mich gerade angenehm ruhig.”

Vielen Dank fürs Lesen!

Vielleicht haben Sie Lust mir und den anderen Leserinnen Ihre Antworten zu zeigen? Schreiben Sie diese gerne in den Kommentar! Oder schreiben Sie sie mir als E-Mail an post@selbstbestimmt-essen.de.