Bild von Mabel Amber, still incognito... auf Pixabay

Du hast dir vorgenommen, auf eine bestimmte Art zu essen? Vielleicht möchtest du intervall fasten, dich Vegan oder Low Carb ernähren, einfach weniger essen oder dich gesund ernähren?

Wie auch immer du dich ernähren möchtest! Eins ist sicher: Du wirst scheitern!

  • Du willst vegan leben und isst einen Kuchen (der Eier und Butter enthält)!
  • Seit einigen Wochen isst du Low Carb und trotzdem konntest einer zuckerhaltigen Schokolade nicht widerstehen!
  • Beim Intervallfasten vergisst du, dass du im Fastenintervall sind und probierst beim Bäcker ein kleines Stück Kuchen!
  • Abends greifst du zur Chipstüte, obwohl du dich doch gesund ernähren möchtest!

Alle diese Handlungen empfinden wir als “Scheitern”! Ohne Erfolg verurteilen wir uns und andere!

Nur ohne Fehler, ohne ein Scheitern, können wir erfolgreich sein! Da sind wir uns sicher!

Scheitern ist nicht das Problem!

Das Problem ist, dass du glaubst, du solltest nicht scheitern, und dass du glaubst, du solltest alles richtig machen!

Denn:

  • Nur wenn du glaubst, dass du nicht scheitern solltest, hast du ein Problem, sobald du “scheiterst”.
  • Nur wenn du glaubst, du solltest keinen Fehler machen, hast du ein Problem, sobald du etwas “falsch” machst!

Mit diesem Glauben bist du nicht alleine. Denn: Wir leben in einer Gesellschaft, in der man nicht scheitern darf, in der es nicht zu einem Fehler kommen darf!

“Scheitern” beginnt spätestens in der Schule …

Vielleicht erinnerst du dich:

  • Die meisten Schülerinnen melden sich nur, wenn sie sicher sind, dass es “richtig” ist, was sie sagen wollen. Wer etwas Falsches sagt, ist gescheitert!
  • Wer eine schlechte Note erhält, ist gescheitert. Wer die Klasse wiederholen muss, ist gescheitert!
  • Wer keine Freundinnen hat, ist gescheitert!

Und die Fortsetzung dieser Idee erleben wir sowohl im Privaten als auch im Berufsleben.

  • Wer keine Arbeit hat, ist gescheitert.
  • Wer den Marathon nicht schafft, ist gescheitert.
  • Wessen Kinder drogensüchtig sind, ist gescheitert.

Warum ist “Scheitern” kein “Scheitern”?

Wenn wir einen Plan haben und der klappt nicht, dann nennen wir das Scheitern. Doch: Wer sind wir, dass wir entscheiden könnten, ob etwas gescheitert ist oder nicht? Wer sind wir, dass wir sehen können, was für uns, für die anderen oder die Welt gut ist?

Maßen wir uns da nicht zu viel an?

Ich will mich Low Carb ernähren. Dann esse ich Schokolade. Wo ist das Problem? Das Schokolade-Essen ist nur eine Handlung. Diese ist weder gut noch schlecht. Es ist einfach nur eine Handlung, etwas das geschehen ist. Dass ich mit dieser Handlung meine gescheitert zu sein, das ist einzig und alleine meine Idee. Das ist einfach nur ein Gedanke, der vermutlich nicht wahr ist.

Die Idee vom Scheitern ist etwas, das wir Menschen erfunden haben! Das tolle ist: Was wir erfunden haben, können wir ändern!

Den Erfolg im Scheitern finden!

Jedes Mal, wenn ich nicht so esse, wie ich es möchte, lerne ich etwas über mich. Wenn es mir nicht gelingt, meinen Plan umzusetzen, dann habe ich vielleicht nicht gut genug darauf geachtet, dass dieser Plan für mich passt. Ich könnte mich Folgendes fragen:

  • Passt dieser Plan zu mir, zu dem, was ich gerne esse, zu meinem Alltag, zu meinen Gewohnheiten?
  • An welcher Stelle meines Planes sind vielleicht wichtige Bedürfnisse nicht erfüllt?
  • In wie fern setzt mich mein Plan unnötig unter Druck? Wie kann es mir gelingen meinen Plan mit Leichtigkeit zu leben? Verfolge ich mit meinem Plan vielleicht Ziele, die ich nicht erreichen kann?

All diese Fragen ergeben sich aus deinem Scheitern! Nur mit deinem Scheitern kannst du immer erfolgreicher sein! So gibt es keine Fehler, sondern nur Entwicklung!

Selbstbestimmt Essen baut auf dein Scheitern!

Für Selbstbestimmt Essen ist es gut, wenn dein Plan nicht gelingt. Jedesmal, wenn du nicht so isst, wie du es möchtest, kannst du zu dieser Ess-Situation die Entdecke-deinen-Schatz-Übung* machen! Ohne diesen “Fehler” hättest du keinen Ansatzpunkt, herauszufinden, welche wichtigen Bedürfnisse du dir mit Essen erfüllst!

Ein zweiter Ansatz von Selbstbestimmt Essen ist, alles, was du in Bezug auf diesen Fehler über dich selber, deine Art zu essen, die anderen und die Welt glaubst, mit The Work zu überprüfen. Für diese Überprüfung benötigst du stressige Gedanken. Diese Gedanken erhältst du, wenn du Fehler machst! Sobald du nicht so isst, wie du es dir vorgenommen hast, tauchen stressige Gedanken auf, die du mit The Work überprüfen kannst. Hier findest du die Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Überprüfung eines Gedankens mit The Work.

Freue dich also ab jetzt über jeden “Fehler”, den du machst! Anstatt dich zu beschimpfen (was dich in eine Sackgasse führt), sagst du jetzt: “Interessant! Das hat nicht funktioniert! Mal sehen, wie ich es anders machen kann!”

Mit Hilfe von Selbstbestimmt Essen lernst du dich über deine “Fehler” besser kennen. Je besser du dich kennst, um so leichter fällt es dir so zu essen, wie du es möchtest!


* Die Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Entdecke-deinen-Schatz-Übung erhältst du als Dankeschön, wenn du dich für den Newsletter anmeldest.

Weitere Anregungen von Selbstbestimmt Essen erhältst du in der Facebook Gruppe und über die Bücher von Selbstbestimmt Essen.